Elegant kreisend – und vorwiegend in Brandenburg zu Hause
Der Rotmilan, auch als Roter Milan, Königsweihe oder Gabelweihe bekannt, fühlt sich am wohlsten auf Feldern und Viehweiden, im Grünland und den angrenzenden Waldrändern. Zum Brüten benötigt er Horstbäume, zur Nahrungssuche offene Wiesen, Felder und Weiden.
Er kann eine Spannweite von über 170cm erreichen. An seinem rostroten, tiefgegabelten Schwanz ist er im Flug auch für Laien gut von dem etwas kleineren Schwarzmilan zu unterscheiden. Im Naturpark ist er auf Nahrungssuche vielerorts zu beobachten. Er jagt gerne Mäuse, kleine Vögel und Insekten, aber auch Aas steht auf dem Speisezettel. Der Rotmilan stiehlt sogar Beute bei anderen Vögeln.
Über die Hälfte des Weltbestandes der Rotmilane brütet in Deutschland. Am häufigsten kommt der Greifvogel in Brandenburg und Sachsen-Anhalt vor.
Für seine Brut baut er in über 20 Metern Höhe seinen bis zu einem Meter hohen Horst. Die Brut beginnt im April und dauert im Durchschnitt 33 Tage. Das Weibchen legt 2 bis 3, selten auch 4 Eier. Nach 6 bis 8 Wochen werden die Jungvögel flügge und verlassen nach etwa weiteren 4 Wochen die Familie.
Gefahren für den eleganten Greifvogel
Bestandsrückgänge waren seit Beginn der 1990er Jahre in Deutschland zu verzeichnen. Die Gründe für den Rückgang der Art waren vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft und der verstärkte Einsatz von Pestiziden, der durch die Aufnahme vergifteter Beutetiere auch beim Rotmilan zu Vergiftungen führt. Häufiger als andere Greifvögel verunglückt er an Windkraftanlagen. Offenbar sucht er bevorzugt in deren Nähe nach Beutetieren und wird dann selbst zum Unfallopfer. Aber auch an Freileitungen, Straßen und Bahnlinien kommt es zu Unfällen.
Aufgrund dieser Einbußen wurde der Rotmilan 2002 in die Vorwarnliste der neuen Roten Liste gefährdeter Brutvögel in Deutschland aufgenommen.
In der Regel zieht der Rotmilan von Mitteleuropa im Winter in den Süden, wobei ein hoher Prozentsatz der im westlichen und südwestlichen Europa brütenden Rotmilane im Brutgebiet verbleibt.
Verbesserungen durch umsichtigen Umgang mit dem Lebensraum des Rotmilan
Zur Verbesserung der Bestände sollte unbedingt die Belastung durch Pestizide in der Landwirtschaft verringert werden. Weitere sinnvolle Maßnahmen zum Schutz des Rotmilans sind Vogelschutzmarker an Freileitungen zur besseren Sichtbarkeit, sowie vogelfreundliche Mastkonstruktionen. Brutplätze und Winterschlafplätze des Rotmilans müssen von Windkraftanlagen konsequent ausgeschlossen werden.
Am Besten wird während der Brutzeit im Umkreis von 300 Metern zum Horst keine Waldbewirtschaftung durchgeführt und die Anlage von Wanderwegen erfolgt abseits von Horststandorten. So kann der elegante Greifvogel auch weiter bei uns seine Runden über den Feldern ziehen.
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