Auf den Spuren des Bibers
Selten trifft man ihn persönlich, doch Europas größter Nager gehört zu den Bewohnern des Naturparks Barnim. Seine imposanten Burgen und Dämme wie auch gefällte Bäume, spitze Stümpfe und Kegelschnitte verraten die Anwesenheit des Bibers.
Ein professioneller Baumeister
Geschickt gestaltet der Biber seinen Lebensraum: langsam fließende oder stehende Gewässer. Er hebt durch den Bau von Dämmen den Wasserstand soweit an, dass der Ausgang seiner Knüppelburgen oder Erdröhren stets unter Wasser liegt und er schwimmend seine Nahrungsvorräte erreichen kann. Biber sind übrigens reine Vegetarier. Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, Kräutern sowie im Winter von Weiden, Pappeln und anderen Weichhölzern.
Perfekt gebaut für seinen Lebensraum
Ein ausgewachsener Biber wird bis zu 125 cm lang und bringt 25 Kilo auf die Waage. Sein Körperbau ist hervorragend an die Lebensweise im und am Wasser angepasst: Er kann bis zu 20 Minuten tauchen, wobei Ohren und Nase unter Wasser fest verschlossen werden. Sein beschuppter Schwanz, die „Kelle“, dient ihm als Steuerruder, aber auch als Fettdepot und zur Regulation der Körpertemperatur. Außerdem kann er durch einen lauten Aufprall der Kelle auf die Wasseroberfläche „Alarm schlagen“.
In der Vergangenheit schonungslos verfolgt
In vergangenen Jahrhunderten wurde der Biber stark bejagt. Er war deswegen in weiten Teilen Europas gegen Ende des 19. Jhd. ausgerottet. Begehrt war nicht nur sein warmer Pelz, sondern auch sein Drüsensekret, das so genannte „Bibergeil“, das gegen Schmerzen eingesetzt wurde, weil es – wie Aspirin – Salicylsäure enthält. Zudem führte die fortschreitende Vernichtung seines Lebensraumes zu weiteren Bestandrückgängen.
Heute streng geschützt
Durch intensive Schutzbemühungen und diverse Wiederansiedlungen konnten sich die Biberbestände erholen. Gegenwärtig leben in Brandenburg über 2.200 Elbebiber. Allein im Naturpark Barnim wurden 2014 83 Biberreviere nachgewiesen. Weil dem Biber heute vor allem durch Gewässerausbau, Uferverbau, Zerstörung von Feuchtgebieten und die Zerschneidung durch Verkehrswege Gefahr droht, achtet der Naturpark Barnim bei Straßenneubau auf artenschutzgerechte Straßendurchlässe, die Biber vor dem Verkehrstod schützen. Auch der Erhalt von Uferstreifen, die Renaturierung von Fließgewässern und Feuchtgebieten haben höchste Priorität.
Wandern Sie auf den Spuren des Bibers durch den Naturpark Barnim und staunen sie über die Gestaltungskünste dieses Wasserbaumeisters.
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