Fischtreppen im Nonnenfließ
Im wild-romantischen Nonnenfließtal lassen Sie die Zivilisation schnell hinter sich. Alte Buchen und Traubeneichen beschatten einen kleinen Tieflandbach, an dem ein Wanderweg entlang führt. Kaum vorstellbar, dass hier einst Wassermühlen die lokale Wirtschaft ankurbelten – und das Nonnenfließ mit ihren Stauanlagen zerschnitten. Erst seit der Naturpark Barnim an diesen Hindernissen Fischtreppen eingerichtet hat, können sich die Flussbewohner im Nonnenfließ wieder frei bewegen.
Ein einzigartiger Lebensraum
Eiszeitliche Schmelzwasser haben das Nonnenfließtal tief in die Hochfläche des Barnim gegraben. An den steilen Hängen wachsen die ältesten Wälder des Naturparks Barnim, sie reichen bis zum mäandernden Bach in der Talsohle. Diese besondere Mischung formt einen Lebensraum für zahlreiche seltene Arten: Am Waldboden gedeiht eine vielseitige Krautschicht, im Totholz leben Insekten, von denen sich Fledermäuse ernähren. Und im bzw. am Wasser sind Fischotter und Biber, Bachneunauge und Westgroppe, Eisvogel, Flussmuschel und Große Moosjungfer zu Hause. Bis vor kurzem war der Lebensraum dieser Flussbewohner durch Staustufen und Wehre zerschnitten, die bis heute von der traditionellen Mühlenwirtschaft am Nonnenfließ zeugen.
Die klappernden Mühlen am rauschenden Fließ
Sieben Jahrhunderte lang wurde das Nonnenfließ zum Betreiben von Wassermühlen genutzt. Bei Spechthausen zum Beispiel, wo sich Nonnenfließ und Schwärze vereinen, trieb die Zainhammer Mühle einen Schmiedehammer an. Am Forsthaus Geschirr stampfte die Froschmühle Lumpen für die nahe Papierfabrik. Stauanlagen von 2,50 Meter Höhe oder mehr waren dazu erforderlich – unüberwindliche Hindernisse für Fische, Krebse, Schnecken, Muscheln und Larven kleiner Insekten.
Fischtreppen überwinden die Hindernisse
An mehreren Standorten hat der Naturpark Barnim nun Fischtreppen gebaut, um die ökologische Durchlässigkeit des Lebensraums Nonnenfließ wiederherzustellen. Mit Sohlschwellen aus Holz oder Stufen aus Feldsteinen sorgen die Fischtreppen für ein sanfteres Gefälle und eine geringere Fließgeschwindigkeit. Mit etwas Glück können Sie den Fischen im Nonnenfließ nun wieder beim Wandern zusehen.
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