Winterquartiere für Fledermäuse

Fledermausquartiere im Naturpark

Dass Sie im Sommer so viele Fledermäuse im Naturpark Barnim beobachten können, liegt nicht zuletzt an den Winterquartieren, die zwischen 2005 und 2007 in ausgedienten Bunkern, Eiskellern oder Fahrzeughallen eingerichtet wurden. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass die Tiere im Winter ungestört bleiben müssen und wir deshalb keine Führungen zu ihren Ruheplätzen anbieten. Umso lieber geben wir Ihnen Tipps, damit Sie im Sommer dem Großem Mausohr, Braunem Langohr & Co begegnen.

Mehr über heimische Fledermäuse

15 Fledermausarten leben im Naturpark Barnim, darunter das Große Mausohr, die Zwergfledermaus, das Braune Langohr, die Fransenfledermaus, die Breitflügelfledermaus und der Große Abendsegler. Sie alle sind nachtaktiv und gehen im Dunkeln mit Hilfe von Ultraschall auf Insektenjagd. Bis zu 60.000 Insekten lässt sich beispielsweise eine einzige Zwergfledermaus im Monat schmecken. So unterstützten Fledermäuse die Forstverwaltung im Kampf gegen eine Massenvermehrung von Insekten.

Ein Platz für die Winterruhe

Im Herbst ziehen manche Fledermäuse in wärmere Länder – wie zum Beispiel der Große Abendsegler – andere suchen sich ein gemeinsames Versteck, um den Winter zu überstehen. Sämtliche Lebensfunktionen laufen dann auf Sparflamme – der Herzschlag fällt von ca. 600 Schlägen auf nur 10 Schläge in der Minute, Temperatur und Atemfrequenz sinken – damit die Tiere möglichst wenig Energie verbrauchen. Sie zehren jetzt von ihren Fettreserven und gehen erst im Frühling wieder auf Nahrungssuche. Fledermäuse halten keinen Winterschlaf, sondern lediglich eine Winterruhe. Sie reagieren empfindlich auf Störungen oder zu starke Temperaturschwankungen und ziehen als Konsequenz eventuell in ein anderes Quartier. Das kostet Energie und so manche Fledermaus, deren Reserven zu knapp bemessen sind, sogar das Leben.

Unterschlüpfe sind knapp

Die meisten Fledermausarten beziehen geschützte Höhlen, Felsspalten oder alte Bäume mit Specht- und Asthöhlen. Wo diese fehlen, sind sie auf menschliche Gastgeber angewiesen.
Auch im Naturpark Barnim sind natürliche Wohnungsangebote für Fledermäuse knapp. Von 2005 bis 2007 wurden deshalb im Rahmen eines INTERREG-Projektes und in Kooperation mit dem polnischen Drawienski Nationalpark 20 leer stehende Gebäude zu Winterquartieren umgebaut oder optimiert. Im Januar 2014 ist ein weiteres Quartier hinzugekommen: ein großer Keller auf einem ehemaligen Militärgelände in Biesenthal. Damit die Fledermäuse auch im Sommer ungestört schlafen und ihre Jungen aufziehen können, haben die Ranger der Naturwacht zudem Fledermauskästen in den Kiefernwäldern angebracht.

GroßerAbendsegler_OlliverBuexler_Naturwacht

BrauneLangohren+Mopsfledermaus_OliverBuexler_Naturwacht

BraunesLangohr4_OliverBuexler_Naturwacht

Fransen+Wasser+Braunes Langohr_JoernHorn

Braunes Langohr_JoernHorn

Breitflügelfledermaus_JoernHorn