Alle Jahre wieder: Die Kraniche sind zurück im Barnim
Ende Februar / Anfang März landen mehrere Hundert Kraniche im Naturpark Barnim. Dann können Sie wieder ihre trompetenden Rufe im Biesenthaler Becken hören und mit etwas Glück die Balztänze dieser majestätischen Vögel beobachten. Einige bleiben den ganzen Sommer über bei uns, brüten hier und ziehen ihre Jungen auf. Andere fliegen nach einer kleinen Pause weiter in den Norden. Ab Mitte Oktober sammeln sich die Kraniche erneut, um gemeinsam gen Süden zu fliegen.
Was die Kraniche in den Barnim zieht
In Deutschland sind die Grauen Kraniche (Grus Grus) heimisch. Als Zugvögel verbringen sie den Sommer in Mittel- und Nordeuropa, wo sie brüten und ihre Jungen aufziehen, bevor sie zum Überwintern nach Spanien oder sogar bis Nordafrika ziehen. Deutschland und Brandenburg spielen hierbei eine wichtige Rolle als Zwischenstation – und als Brutgebiet. Geeignete Brutbiotope sind unberührte Flachwasserbereiche in Moor- und Sumpflandschaften, Erlenbrüchen, Röhricht und Ackersölle. Bevorzugt werden Feuchtgebiete in Waldrandnähe, die dem Kranichpaar nahrungsreiche und überschaubare Offenlandschaften für die Aufzucht der Jungvögel bieten.
Der große Aufbruch
Von Juli bis Anfang Oktober finden sich die Kraniche auf Sammelplätzen ein, die über sichere Schlafplätze und ein ausreichendes Nahrungsangebot (Halme, Wurzeln, Insekten, Kleinsäuger, Würmer, Schnecken, Getreidesaat und kleinen Fische) verfügen. Ab Mitte Oktober beginnt im Nordosten Deutschlands der Abzug der Kraniche in ihre Winterquartiere. Da in Skandinavien der Flug Richtung Süden schon früher einsetzt, befinden sich auf den Sammelplätzen nicht nur „deutsche“ Kraniche.
Naturschutz zeigt Wirkung
Der Kranich ist der größte Vogel, den es in Deutschland zu beobachten gibt. In der Vergangenheit war die Art in Europa stark gefährdet, weil ihr Lebensraum durch intensive Landwirtschaft immer kleiner wurde. Langjährige Schutzbemühungen haben jedoch dazu geführt, dass die Population endlich wieder stabil ist. In Deutschland brüten inzwischen wieder etwa 5.000 Paare, davon mehr als 700 in Brandenburg.
Im Naturpark Barnim wurden die Brutbedingungen für den Kranich durch zahlreiche Moor-Renaturierungsmaßnahmen derart verbessert, dass die Zahl der Brutpaare in den letzten 15 Jahren auf 66 angestiegen ist.
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