Fischpass am Liepnitzsee

Fischpass am Liepnitzsee

Wie eng Gewässermanagement und Artenschutz ineinander greifen, zeigt eine Baumaßnahme an der Fließbrücke in Ützdorf: Hier ist im Frühjahr 29014 eine so genannte feste Ablaufhöhe für den Liepnitzsee entstanden, die seinen Wasserspiegel zum Wohle vieler Seen und Moore stabilisiert. Gleichzeitig wurde ein Borsten-Fischpass eingebaut, damit wandernde Wassertiere weiterhin den See erreichen.

Was wenige Zentimeter ausmachen

Der Wasserspiegelstand des Liepnitzsees schwankt je nach Jahreszeit – im Frühling ist er hoch, im Sommer sinkt sein Pegel. So ist das halt, könnte man meinen. Da der See aber ober- und unterirdisch mit weiteren Gewässern verbunden ist, hat sein Wasserstand weit reichende Folgen. In Niedrigwasserperioden mangelt es dem Regenbogensee und den vielen Mooren im Speisungsgebiet des Liepnitzsees an Wasser, wertvolle Biotope geraten dann in Not. Das ist vor allem im Falle der Moore ein Problem, denn entwässerte Moore geben Treibhausgase in die Atmosphäre ab. Der Naturpark Barnim setzt sich deshalb für den Erhalt seiner Moore ein. Die Stabilisierung des Wasserspiegels im Liepnitzsee auf das Frühjahrsniveau ist eine Maßnahme unter vielen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie ab Spätsommer 2014 in einer interaktiven Ausstellung am Biesenthaler Schlossberg.

Und die Fische?

Das neue Bauwerk in der Nähe der Jugendherberge Liepnitzsee an der Wandlitzer Straße regelt den Ablauf des Sees. Damit das Wasser im See bleibt, wandernde Fische und Amphibien aber weiterhin passieren können, wurde ein Fischpass mitgeplant und mitgebaut. Dafür wurde der Ablauf des Sees auf zwei Meter verengt und ein Borstenpass eingerichtet. So können Fische die 23 cm Wasserspiegeldifferenz überwinden. Und dank des Treidelweges am rechten Ufer lassen sich auch die Boote der Anlieger über den Pass ziehen. Bitte haben Sie Verständnis, dass der Fischpass nur von Booten mit einer Genehmigung genutzt werden darf. Dafür kommen Sie vielleicht in den Genuss, eine kleine Maräne, einen Steinbeißer, Bitterling oder Gründling beim Wandern zu beobachten. Wenn es nach den Naturschützern geht, können bald auch Bachforelle, Bachneunauge, Hecht, Aland, Döbel, Hasel, Quappe, Schmerle oder Groppe im Fischpass gesichtet werden.

Naturschutz weiter gedacht

Mit der Ablaufhöhe und dem anschließenden Fischpass ist es nicht getan: Durch die dauerhaft höheren Wasserstände mussten drei Anleger der Liepnitzseefähre und die Uferbefestigung des Waldbades angepasst werden. Auch das eine Aufgabe, die der Naturpark Barnim übernimmt.

 


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