Blühende Schatzkammern
Sie beherbergen seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten – deshalb werden zahlreiche Blühwiesen im Naturpark Barnim besonders schonend gepflegt. Das heißt konkret: Landwirte oder andere Vertragspartner des Naturparks mähen die wertvollen Biotope von Hand bzw. mit speziellen Maschinen und halten bestimmte Mähzeiten ein. Mitunter werden auch weidende Tiere als Landschaftspfleger eingesetzt.
Blühwiesen sind so verschieden wie die Arten, die sie beherbergen
Knabenkraut und Knackbeere, Großer Feuerfalter und Kleiner Wiesenknopf, Weißstorch und Sumpfherzblatt – all diese geschützten Arten leben auf so genannten Blühwiesen. Je nach Standort haben die Wiesen einen anderen Charakter. Allein im Naturpark Barnim gibt es Niedermoorwiesen, Flachlandmähwiesen, Sandtrocken- oder Kalktrockenrasen. Sie gilt es, zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Erhalten meint in diesem Falle: nutzen. Denn überließe man diese speziellen Biotope sich selbst, würden sie zuwachsen.
Anreize für die Landschaftspflege
Eine behutsame, arterhaltende Nutzung von Blühwiesen ist aber nicht wirtschaftlich und deshalb für die Landwirte im Bereich des Naturparks Barnim uninteressant. Um sie dennoch als Landschaftspfleger zu gewinnen, schließt die Naturparkverwaltung jährlich mit Landwirten wie auch mit Privatpersonen und Dienstleistern Verträge für die Landschaftspflege ab. Vertraglich festgelegt wird zum Beispiel, wie viele Tiere auf Blühwiesen weiden, wann die Wiesen gemäht werden und welche Arbeitsgeräte zum Einsatz kommen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie im Naturpark Barnim Heugabel, Handmähgerät oder Pistenraupen mit Spezialaufsätzen im Einsatz sehen.
Wie funktioniert Vertragsnaturschutz?
Ein derartiger Vertragsnaturschutz ist ein Instrument des Landes Brandenburg, um gefährdete Lebensräume und Arten in Naturschutzgebieten und in Natura-2000-Gebieten sowie geschützte Biotope zu erhalten und zu entwickeln. Er funktioniert, indem der Mehraufwand für ökologische Bewirtschaftungsmethoden entsprechend bezahlt wird.
Erfolge im Naturpark Barnim
Der Naturpark Barnim lässt jährlich ca. 55 ha seiner Fläche über Vertragsnaturschutzmittel bewirtschaften. Beispiel Gamengrund: Hier wurden auf einem ehemaligen Kalk-Trockenrasen Gehölze entfernt, um wieder Platz und Licht für geschützte Arten zu schaffen. Im Briesetal hingegen sind die Wiesen so nass, dass sie nur mit einem handgeführten Balkenmäher gemäht werden können. Pferde transportierten anschließend das von Hand zusammengeschobene Mahdgut ab. Die reich blühenden Wiesen können Sie bei einem Spaziergang bewundern, siehe Tourenvorschlag.
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